Die Borreliose ist eine ernst zunehmende Infektionserkrankung. Es wird dabei die Borreliose mit akuten Symptomen und die Borreliose mit chronischen Beschwerden unterschieden. Die klinische Diagnose der Borreliose ist in der Realität mit Ausnahme der Wanderröte schwer zu stellen, weil viele unterschiedliche Symptome auftreten können und Erkrankungen imitiert werden, die zu einer falschen Behandlung führen. Meistens ist die Infektion mit Borrelien vergesellschaftet mit einer Mischinfektion durch z.B. Bartonellen, Chlamydien, Yersinien, Babesien und bestimmten Herpesviren. Die zunehmenden Wetterveränderungen haben auch Auswirkungen auf die Übertragungsrate durch Zecken, Bremsen, Stechmücken und Wespen. In Deutschland schätzt man mehr als 100.000 Neuinfektionen pro Jahr. Die Dunkelziffer wird deutlich höher sein. 

Bei einem chronifizierten Verlauf der Borreliose findet sich häufig ein unspezifischer Schmerz, der sich an unterschiedlichen Körperstellen manifestieren kann. Auffällig sind Ganzkörperschmerzen, Schmerzen auf einer Körperhälfte, wandernde Gelenkschmerzen und Schmerzerkrankungen, deren Ursache unklar ist, wie z.B. der Fibromyalgie oder ein muskuläres Schmerzsyndrom. Eine chronische Borreliose wird in der alleinigen Antikörperdiagnostik häufig nicht richtig diagnostiziert, weil die Aussagekraft der Antikörper im Labor meistens auf die akute Borreliose ausgerichtet ist. Weitergehende neue Laboruntersuchungen können die Borreliose bedingte Erkrankung erkennen.

Neu aufgetretene Erschöpfungssymptome sollten nicht alleine auf Stress oder einer psychosomatischen Ursache zugeordnet werden. Eine chronifizierte Infektion mit Borrelien kann ebenfalls solche Symptome machen. Die Erkennung dieses Zusammenhangs ist für den Pat. ein großer Gewinn, da die Behandlung häufig wieder zur Verbesserung der Lebensqualität führt.