Das chronische Ermüdungssyndrom nimmt in unserer Bevölkerung exponentiell zu und die betroffenen Pat. retten sich im Alltag häufig mit Kaffeekonsum und Energy Drinks. Meistens sind bereits jüngere Pat. davon betroffen und erhalten häufig die Diagnose Depression oder werden als psychosomatisch krank abgestempelt. Die Zunahme der Beschwerden durch Belastung ist einer der auffälligsten Symptome. Infektiöse Ursachen, Immunaktivierungen und Nährstoffmängel müssen hierbei abgeklärt werden.
Viele Patienten entwickeln das Erschöpfungssyndrom nach einem Infekt und entwickeln auch später häufig weitere Infekte. Dies zeigt an, dass die Funktion des Immunsystems deutlich eingeschränkt ist. Auslöser für das chronische Erschöpfungssyndrom können Bakterien und Viren sein. Dies verhält sich ähnlich wie das Long-Covid Syndrom nach einer Covid-19 Infektion.
In der Umwelt existieren acht humanpathogene Herpesviren. Die häufigsten bekannten Vertreter sind der Epstein-Bar Virus, der Herpes-Simplex, der Herpes-Zoster und der Cytomegalievirus. Wir haben in der Bevölkerung eine hohe Durchseuchungsrate dieser Viren von ca. 90 %. In bestimmten Fällen können über die Herpesviren reaktivierte chronische Entzündungen ausgelöst werden, die häufig in eine chronische Ermüdung münden und Begleiterkrankungen auslösen. Für viele Herpesviren gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten.
Bakterielle Erreger wie die Borrelien, Yersinien, Chlamydien, Legionellen, Coxiellen können ebenfalls Auslöser für ein Erschöpfungssyndrom sein. Die Erreger werden über Umwelteinflüsse bzw. Vektoren übertragen. In der aktuellen Studienlage wurden bei vielen Patienten mit einem Erschöpfungssyndrom Autoantikörper gefunden, die sich gegen Neurotransmitter-Rezeptoren richten. Diese Autoantikörper können im Blut bestimmt werden. Chronische Infektionen können der Trigger für die Bildung solcher Autoantikörper sein.
Das chronische Erschöpfungssyndrom ist eine Ausschlussdiagnose und es müssen in der Differentialdiagnose andere Ursachen abgeklärt werden. Für die weitere Diagnosestellung sollten die kanadische Kriterien oder die internationalen Konsenskriterien zum CFS erfüllt sein und die Symptome müssen ca. 6 Monate anhalten. Häufige Begleiterkrankungen beim CFS sind die Fibromyalgie, Reizdarm, die Hashimoto Thyreoditis und eine Endometriose.
Hauptsymptome vor Therapie:
Diffuse unklare Hautausschläge, starke Muskelschmerzen, überwiegend Liegend zur Linderung der Schmerzen, unklarer Nachtschweiß, nicht-abheilende Aphthen, Insulinresistenz, Schlafstörungen, PEM, Lymphabflussstörung, Fieberschübe
Diagnostik:
Hohe Entzündungswerte, Leukozytose mit deutlich erhöhten T3-zellen deutlich erhöht, erhöhte CD57-NK, Zellen EBV Reaktivierung im Elispot und in der Antikörperanalyse, Bartonellose, keine funktionellen Autoantikörper, erhöhtes IL-6, erhöhtes Fibrinogen
Therapien:
Perfusionssteigerung, antivirale Therapie, Stoffwechselsteigerung des Muskels, Phosphatidylcholin i.v., Mikronährstoffausgleich
Hauptsymptome nach Therapie:
Hautausschläge nach Antibiotikabehandlung deutlich besser, Linderung der Muskelschmerzen durch Verbesserung der Durchblutung, liegender Zustand beendet, reduzierter Nachtschweiß, nicht-abheilende Aphthen, Insulinresistenz aufgehoben, Schlafqualität deutlich besser nach Steigerung der Durchblutung mit Vericiguat, PEM noch vorhanden, aber schnellere Erholung, keine Fieberschübe.
Über diese Technik kann die Qualität der Durchblutung in den Kapillaren der Haut gemessen werden. Zur der Endothelfunktion erfolgt die Messung der flussinduzierten Gefässerweiterung nach einer Abklemmung der Blutgefäße am Oberarm.
Die Durchblutung ist ohne Provokation bereits sehr gut. Nach Eröffnung der Blutsperre starker steiler Anstieg der Kurve und nur ein langsamer Abfall.
Die Durchblutung ist ohne Provokation leicht eingeschränkt. Nach Eröffnung der Blutsperre stark verzögerter Anstieg der Kurve. Hier liegt einedeutliche Beeinträchtigung des Endothels vor.
Die Durchblutung ist ohne Provokation leicht eingeschränkt. Nach Injektion Anstieg der Durchblutungsqualität, welche verzögert eintritt.
Die Durchblutungsqualität wurde weiter beobachtet und steigt im weiteren Verlauf deutlich an.
Die Durchblutung ist ohne Provokation leicht eingeschränkt. Nach Eröffnung der Blutsperre verbesserter Anstieg der Kurve. Die Beeinträchtigung des Endothels hat deutlich abgenommen im Vergleich mit dem Video Messung der Endothelfunktion beim Patienten ohne Therapie.