Das Raynaud-Syndrom ist eine Gefäßerkrankung, die am häufigsten an den Händen und/oder Füßen auftritt. Es können aber auch die Nase und die Ohren betroffen sein. An Symptomen haben die Patienten Hautverfärbungen, die sich v.a. bei Kälte entwickeln. Dabei entwickelt sich eine Weißverfärbung (Gefäßengstellung) der Finger, die danach ins bläuliche (Erweiterung der Venen) übergeht und sich dann in warmen Räumlichkeiten stark rötlich (überschießende Erweiterung der Arterien) verfärbt. Begleitend haben die Patienten Schmerzen und Taubheitsgefühle. Die Verfärbungen können zeitgleich auch alle drei Farbkomponenten annehmen. Die Ausprägung ist unterschiedlich. Es kann nur ein Finger oder auch alle Finger betroffen sein.
Beim Raynaud-Syndrom liegt eine Regulationsstörung der kleinen Gefäße (= Kapillaren) vor. Meistens sind nur die kleinen Gefäße betroffen, aber die davor geschalteten größeren Gefäße können ebenfalls Veränderungen aufzeigen. Diagnostisch erhalten die Patienten zur Beurteilung der Kapillarmorphologie eine Kapillarmikroskopie am Nagelfalz. Mit dem Laserdopplersystem wird die vegetative Steuerung der Kapillaren untersucht. Für die Untersuchung der Unterarm- und Handarterien nutzen wir die Hochfrequenzsonographie, die in hoher Auflösung Entzündungen in den Gefässwänden aufzeigen kann.
Die Diagnostik erfolgt sowohl vor als auch nach der Therapie. Die Ursachen des Raynaud-Syndroms sind leider vielfältig. In der Abklärung haben wir uns auf infektiologische Ursachen spezialisiert. Dabei können sowohl virale als auch bakterielle Infektionen die Regulationsstörung der Gefäße auslösen und unterhalten. Die Infektion kann das Gefäß direkt betreffen oder die in der Nähe liegenden Nervenstränge, welche ebenfalls an der Gefäßregulation beteiligt sind. Häufige Erreger sind z.B. der Epstein-Barr Virus, der Cytomegalievirus, der Parvovirus-B19 und Borrelia burgdorferi.
Hauptsymptome vor Therapie:
Hände verfärben sich zur kalten Jahreszeit rot und schwellen an. Füße verfärben sich blau.
Diagnostik:
Erhöhte T3-Zellen, erhöhte CD56-NK und CD57-NK Zellen, reaktivierende EBV Infektion, Ausschluss einer Borreliose
Therapien:
Virostatische Therapie gegen EBV über 8 Wochen
Hauptsymptome nach Therapie:
Deutliche Verbesserung der Durchblutung, im Labor Demaskierung eines NK-Zell-Defizits.
Über diese Technik kann die Struktur der Kapillaren beurteilt werden. Blutungen zeigen an, ob eine Endothelschädigung und mögliche Entzündung vorliegen kann.